Amiga CD32 Konsole – 1993
Damals war ich entschlossen, mir auch einen CD32 zu holen, aber daraus wurde nichts. In dieser Zeit blätterte man noch durch Videospielzeitschriften und schaute die wenigen Gameshows auf RTL und MTV im Fernsehen. Wenn man bedenkt, dass in Deutschland während der Produktionszeit des Amiga CD32 von 1993 bis 1994 nur 25.000 Stück verkauft wurden und europaweit etwa 100.000, wäre es wahrscheinlich auch nichts geworden. Selbst in Videospielgeschäften gab es nie einen solchen Amiga CD32, was sehr schade war.
Der CD32 ist Teil der Amiga-Computerfamilie und verwendet CD-ROMs als Speichermedium für Programme und Spiele und gilt als Konsole von der Amiga Reihe. Er basiert auf dem Advanced Graphics Architecture (AGA) Chipsatz von Commodore und hat ähnliche Spezifikationen wie der Amiga 1200. Mit Drittanbieter-Erweiterungen kann der CD32 mit einer Tastatur, einem Diskettenlaufwerk, einer Festplatte, RAM und einer Maus aufgerüstet werden, wodurch er im Wesentlichen in einen Amiga 1200 verwandelt wird. Er unterstützt auch ein Hardware-MPEG-Dekompressionsmodul zum Abspielen von Video-CDs.
Nach seiner Markteinführung war der CD32 sehr erfolgreich und erreichte in der Weihnachtszeit 38 % aller CD-ROM-Laufwerksverkäufe im Vereinigten Königreich, was die Verkaufszahlen des Mega-CD übertraf. Die Produktion wurde jedoch eingestellt, da Commodore in den Bankrott ging.
Der Amiga CD32 ist ein Heimvideospielsystem, das auf der Hardware des Amiga 1200 basiert und von Commodore entwickelt wurde. Hier sind die wichtigsten Hardware-Spezifikationen des Amiga CD32:
- Prozessor: Motorola 68EC020, 14 MHz.
- Speicher: 2 MB Chip-RAM.
- Grafik:
- Advanced Graphics Architecture (AGA) Chipsatz.
- Auflösungen von 320×256 bis 1280×512.
- 256 Farben aus einer Palette von 16,8 Millionen.
- Audio:
- 4-Kanal-Stereo-Sound (Paula-Chip).
- 8-Bit-Sampleauflösung.
- CD-ROM:
- Single-Speed CD-ROM-Laufwerk.
- Unterstützt CD+G und Video-CD (mit MPEG-Modul).
- Eingänge/Ausgänge:
- 2 Joystick-Ports.
- Erweiterungsport (für Zusatzgeräte wie MPEG-Modul).
- Komposit-Video-Ausgang.
- S-Video-Ausgang.
- Stereo-Audio-Ausgänge (Cinch).
- Erweiterungsmöglichkeiten:
- Mit Drittanbieter-Geräten aufrüstbar (z. B. Tastatur, Maus, Diskettenlaufwerk, Festplatte, zusätzlicher RAM).
- Betriebssystem: AmigaOS, speziell angepasst für die Konsole.
Der Amiga CD32 war in der Lage, dank seines AGA-Chipsatzes fortschrittliche Grafik und Multimedia-Fähigkeiten zu bieten, die für seine Zeit sehr beeindruckend waren.
Der Amiga CD32 konnte mit verschiedenen Modulen und Erweiterungen aufgerüstet werden, um seine Funktionalität zu erweitern. Hier sind einige der bekanntesten Module und Erweiterungen:
- SX-1 und SX-32 Erweiterungsmodule:
- Diese Module erweiterten den CD32 um Anschlüsse für eine Tastatur, eine Maus, ein Diskettenlaufwerk und eine Festplatte.
- Sie verfügten auch über zusätzliche RAM-Slots und eine Echtzeituhr.
- Der SX-32 Pro bot sogar einen Steckplatz für eine 68030-CPU, was die Leistung erheblich steigerte.
- FMV (Full Motion Video) Modul:
- Ermöglichte die Wiedergabe von Video-CDs (VCDs) und unterstützte MPEG-1-Dekompression, was die Multimedia-Fähigkeiten der Konsole erweiterte.
- ProModule:
- Eine weitere Erweiterung, die dem CD32 zusätzliche Anschlüsse und Funktionen hinzufügte, ähnlich wie die SX-Module.
- RAM-Erweiterungen:
- Verschiedene Drittanbieter boten RAM-Erweiterungen an, um den Arbeitsspeicher des CD32 zu erhöhen und so die Leistung zu verbessern, besonders für anspruchsvollere Anwendungen und Spiele.
- Tastatur und Maus:
- Standard-Amiga-Tastaturen und Mäuse konnten über die SX-Module angeschlossen werden, wodurch der CD32 zu einem vollwertigen Heimcomputer wurde.
- Festplatten und Diskettenlaufwerke:
- Über die SX-Module oder andere Erweiterungen konnten Festplatten und Diskettenlaufwerke angeschlossen werden, was den Speicherplatz und die Datenzugriffsmöglichkeiten erheblich verbesserte.
Diese Module und Erweiterungen machten den Amiga CD32 zu einem vielseitigen System, das weit über seine ursprüngliche Funktion als Spielkonsole hinausging und ihn in einen leistungsfähigen Heimcomputer verwandelte.
Spiele für CD32
Der Amiga CD32 hatte eine Reihe von bemerkenswerten Spielen, die das Beste aus der Hardware herausholten. Hier sind einige der besten und bekanntesten Spiele für den Amiga CD32:
- „Alien Breed 3D“:
- Ein beeindruckender Ego-Shooter mit guter Grafik und fesselndem Gameplay.
- „Super Stardust“:
- Ein aufregendes Arcade-Weltraum-Shoot’em-up mit exzellenter Grafik und Musik.
- „The Chaos Engine“:
- Ein Top-Down-Actionspiel, das für seinen kooperativen Mehrspielermodus und das herausfordernde Gameplay bekannt ist.
- „Cannon Fodder“:
- Ein actionreiches Strategiespiel mit einer humorvollen Präsentation und packenden Missionen.
- „Simon the Sorcerer“:
- Ein klassisches Point-and-Click-Adventure mit humorvollen Dialogen und interessanten Rätseln.
- „Wing Commander“:
- Ein Weltraumkampfspiel mit einer packenden Geschichte und guten Grafiken.
- „Pinball Fantasies“:
- Ein herausragendes Flipperspiel mit vier verschiedenen Tischen und großartiger Physik.
- „Beneath a Steel Sky“:
- Ein weiteres hervorragendes Point-and-Click-Adventure mit einer packenden dystopischen Geschichte.
- „Roadkill“:
- Ein Top-Down-Fahrzeugkampfspiel mit intensiver Action und vielen Waffen.
- „Sensible Soccer“:
- Ein äußerst beliebtes Fußballspiel, das für seine einfache Steuerung und den großen Spielspaß bekannt ist.
Diese Spiele nutzten die Fähigkeiten des CD32 voll aus und boten sowohl technische Raffinessen als auch unterhaltsames Gameplay.
Kosten des Amiga CD32
Der Amiga CD32 wurde bei seiner Markteinführung im Jahr 1993 zu einem Preis von etwa 399 GBP (britische Pfund) in Großbritannien angeboten. In den USA lag der Preis bei ungefähr 399 USD. Die Preise konnten jedoch je nach Händler, Region und den enthaltenen Bundles (z.B. mit zusätzlichen Spielen oder Zubehör) variieren.
Heutzutage können die Preise für einen gebrauchten Amiga CD32 je nach Zustand und Vollständigkeit stark variieren. Auf dem Sammlermarkt und bei Online-Auktionsplattformen wie eBay können gut erhaltene und voll funktionsfähige Einheiten mehrere hundert Euro kosten, insbesondere wenn sie mit Originalverpackung und Zubehör angeboten werden.
Der Untergang von Amiga
Der Untergang von Amiga ist eng mit der Geschichte von Commodore International verbunden, dem Unternehmen, das die Amiga-Computer entwickelte und vermarktete. Hier sind die Hauptfaktoren, die zum Niedergang der Amiga und Commodore führten:
- Management-Fehler:
- Schlechte Geschäftsentscheidungen und Missmanagement führten dazu, dass Commodore trotz innovativer Produkte oft nicht in der Lage war, effektiv auf Marktveränderungen zu reagieren.
- Fehlende Marketing-Strategie:
- Commodore hatte Schwierigkeiten, den Amiga erfolgreich zu vermarkten und gegen die Konkurrenz von IBM-kompatiblen PCs und Apple Macintosh-Computern zu positionieren. Viele potenzielle Kunden waren sich der Vorteile des Amiga-Systems nicht bewusst.
- Schwierigkeiten im Vertrieb:
- Commodore kämpfte mit logistischen und Vertriebsproblemen, die es dem Unternehmen erschwerten, den Amiga in ausreichenden Stückzahlen und in neuen Märkten zu verkaufen.
- Technologische Entwicklung:
- Während der Amiga bei seiner Einführung technisch führend war, konnte Commodore das Tempo der technologischen Weiterentwicklung nicht aufrechterhalten. Neue Innovationen und notwendige Upgrades kamen zu langsam oder waren unzureichend.
- Finanzielle Probleme:
- Stetige finanzielle Verluste, verursacht durch hohe Betriebskosten, sinkende Umsätze und schlechtes Finanzmanagement, führten letztlich dazu, dass Commodore 1994 Konkurs anmelden musste.
- Wettbewerb:
- Die Konkurrenz durch andere Heimcomputer und Konsolen, insbesondere durch den Aufstieg der IBM-kompatiblen PCs und Spielkonsolen von Nintendo und Sega, setzte Commodore und den Amiga zunehmend unter Druck.
- Übernahmeversuche:
- Mehrere Versuche, das Unternehmen zu retten, scheiterten, und mögliche Übernahmen durch andere Firmen verliefen im Sande, was letztendlich zur Schließung führte.
Nachdem Commodore 1994 Konkurs angemeldet hatte, wurden die Amiga-Rechte und -Technologien von verschiedenen Unternehmen aufgekauft und weitergeführt, jedoch ohne den ursprünglichen Erfolg wiederholen zu können. Der Amiga bleibt jedoch eine ikonische Marke, die für viele Computerenthusiasten nostalgische Bedeutung hat.